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4. Spieltag: Shanghai Krauts vs Oranje 1:0 (0:0)

Posted by Daniel Berger on Nov 01 2002 at 04:00PM PST
Hallo Leute diesmal kommt der Spielbericht pünktlich zum nächsten Spiel. Was war los? Diesmal reisten wir nachdenklicher zum Spiel als die letzten Male. Keine Vorfreude auf den Sieg. Die gemeinen Niederlagen der Vorwochen gaben uns doch zu denken. Außerdem, oh Schreck, fehlten uns wichtige Spieler. Wer und wo waren die Jungs? Da war zum einen unser linker Verteidiger Patrick (Grundschnelligkeit), Gerry unser Libero, Daniel unser Flankengott und Kriegsberichterstatter und unser Kapitän, oh Kapitän. Weg, allesamt in Thailand, unglaublich. Die Stimmung im Mannschaftsbus war konzentriert oder doch eher schläfrig!? Wer übernimmt die Verantwortung als Kapitän der Mannschaft? Da man diese Entscheidung nur in langwierigen demokratischen Prozessen mit tagelangen Debatten und Abstimmungen zur Entscheidung bringt, wir aber nur 45min Busfahrt Zeit hatten, nahm ich mir die Freiheit Jochen Friess als Spielführer für dieses Spiel zu benennen. Im übrigen war die Abstimmung einstimmig ausgefallen, Gegenstimmen keine, Enthaltungen keine aber die fällige Runde steht noch aus. Andreas Weichselgartner gab sein Debüt als Trainer und der Einstand spricht für sich. Du kannst Dich bei der Runde dem Jochen ruhig anschließen. Wie haben wir nun begonnen? Hier fange ich doch gleich mit der Spielaufstellung an und gehe zur Einzelkritik über. Im Tor, wie sollte es auch anderes sein, Uli, die Katze. Er erhielt auch diesmal das Vertrauen vor allen anderen Anwärtern. In diesem Spiel agierte und parierte er souveräner als während der Spiele zuvor. Allerdings war da eine „Baseballabwehr“ Uli, Uli. In der zweiten Halbzeit spielte Uli im Feld und wir sahen die Versuche im Tor von unserem Michael. Es war nicht so leicht wie es von außen schlechthin aussieht. Die hohen Flanken vors Tor, das Rausgehen und das Tor wird immer größer. Typische Erscheinungsbilder. Dann aber trotz aller guten Ratschläge, die Abschläge kurz zu halten wurden diese zweimal gefährlich lang auf die Mitte gespielt. Auf die gegnerische Mitte nur 30m vor unserem Tor, denn der Gegenwind und Stursinn ließen nicht mehr zu. Das besserte sich jedoch anschließend. Die Leistungen wurden gelassener und strahlten mehr Ruhe aus. Als linker Verteidiger spielte ich, Ansgar. Da es mir schwer fällt mich selbst zu beurteilen, möchte ich es einmal so darstellen, dass ich den Anforderungen unseres neuen Trainers, Andreas Weichselgartner, ohne besondere Glanzpunkte setzen zu können, gerecht wurde. Als Libero spielte Jochen Friess. Er organisierte die Zuordnung und ließ auch nichts anbrennen. Als rechter Verteidiger spielte Stefan Turski. Ein Kompliment auf den Vorabend, denn Stefan hielt sich alkoholtechnisch im Konsum zurück und stellt sich voll in den Dienst der Mannschaft. Er war hellwach und spielte 90 Minuten einen super Stiefel. Nun zu unserem fünfer Mittelfeld beginnend von links. Dort spielte Bobby und Jese wechselweise. Bobby überzeugte erneut durch seine Laufbereitschaft und diesmal auch Spielverständnis. Jese merkte man die lange Abwesenheit und Konditionsrückstände an. Ralf Wilkens für Defensivaufgaben. Unser Stürmer auf einer neuen Position innerhalb der Mannschaft. Endlich konnte er Laufen bis die Hacken brennen und er lief. Hätte der Schiedsrichter nicht abgepfiffen, vielleicht lief er immer noch. Er war stets anspielbar und brachte das Spiel vorwärts auch wenn er sich mit dem Spielverständnis unserer Chinesen in der ersten Halbzeit nicht anfreunden konnten. In der zweiten Halbzeit waren seine Kommentare produktiv und motivierend und es klappte noch besser. Zentral spielte Xu Tao. Er glänzte durch viel Laufarbeit und Einsatz. Leider kam es bei ihm auch zu vielen unnötigen Ballverlusten in aussichtsreicher Position, schade eigentlich. Im rechten defensiven Mittelfeld spielte zuerst unser Halbholländer Michael Stehr. Super Leistung. Ballsicher, abspielsicher eine echte Bank. Als Ergänzungsspieler kamen hier zum Einsatz Uli Keller und Bernhard Pachl. Beide spielten mehr defensiv und die offensive knickte deutlich ein. Doch für beide Spieler war es eine Premiere auf dieser Position. Gut gemacht. Rechts außen, mein Kandidat für die größte Überraschung, Jürgen-Hinrich Theede-Sievers, das Nordlicht. Von mir oft gescholten in den Spielen zuvor, doch nun Hut ab. Das haben sich die holländischen Gegenspieler nicht träumen lassen, dass man sie mehrfach hintereinander derart ausspielt. Nun ist unser Jürgen weder der Längste noch der Schnellste aber die langen Lulatsche der Holländer sahen kein Land. Auch seine Pässe waren Zucker, keine schwulen Dinger wie im Training. Machs noch mal, Antje! Ergänzend, während der schöpferischen Pausen kam Carlo Paganetti zum Zuge. Aber an die Leistungen von Jürgen kam er einfach nicht heran. Trotzdem war es eine sehr solide Leistung. Im Sturm spielte links Jacky. Durch unsere defensive Ausrichtung musste er viel Laufen und war oft alleine, so dass ihm die Puste öfter mal ausging. Der rechte Sturmpartner war Andy. Seine Leistung muss ähnlich dokumentiert werden. Außerdem wurden im Sturm noch Lars Pieper und Heinz Kaier eingesetzt. Beide rannten sich die Lunge aus dem Hals und waren defensiver eingestellt als unser chinesisches Stürmerduo. Auch das Abspiel funktionierte mit den beiden besser. Unserem Lars, der als Schüler hier in Shanghai ist, wollten wir zu einem Tor gegen seinen Englischlehrer verhelfen. Dieser stand als Torwart der Holländer zwischen den Pfosten. Lars, es war knapp. Wer hat nun das einzige Tor des Spiels gemacht? Na wer schon, wir. Ein Angriff der Holländer wurde von uns ca. 15 Minuten vor Spielende abgefangen und der Konter eingeleitet. An der Mittellinie schrie und gestikulierte Xu Tao für einen langen Ball und der kam auch und er ging auch. Der Ball ging vom linken Mittelfeld auf rechts außen. Zug 1. Xu Tao trieb den Ball bis zum gegnerischen 16ner, ohne das ihn ein Holländer ernsthaft angreifen konnte. Zug 2. Dann der Querpass auf Jacky auf die linke Seite. Zug 3. Jacky drückt ab, ohne zu fackeln, 1:0, Erlösung. Wir sind knapp vorm Sieg. Wann pfeift der Schiri endlich ab. Erbarmen, mach schon. Noch ein paar bange Momente, es ist passiert unser erster Sieg. See you, Ansgar

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