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13. Spieltag: Oranje vs. Shanghai Krauts 3:3 (3:1)

Posted by Daniel Berger on Feb 21 2003 at 04:00PM PST
Wenn der Kalender stimmt, ging es heute also wirklich gegen Holland ran. Sicher ein schönes Land, genausoviel Leute wie Shanghai, aber da war ja noch eine Rechnung offen (siehe Bericht Vorwoche). Und da wir vom direkten Tabellenkonkurrenten sprechen, sollte heute ein zweistelliges Resultat, die Schmach der Niederlage gegen Lions vergessen lassen. „Ich hatte vom Feeling her ein gutes Gefühl“. (Andreas Möller). Erwähnenswerter Rekord: Irwin zum erstenmal nicht dabei, das wird ihn wohl den Stammplatz kosten. Das Team wieder von Fluktuation (Anm. Fluktuation heißt nicht Durchfall) geprägt. Heinrich und Xu Tao wieder dabei. Jacky leider verhindert. Auch Christian, der letzte Woche einen super Ball, insbesondere gegen Gil spielte, mußte heute wieder ersetzt werden. Volkswagen: gleiche Story, altes Lied. Aber: Auf der Torwartposition gab es Veränderung. Im Training positiv aufgefallen und aufgrund mangelnder Alternativen war der Stammplatz des Neuzugangs aus England gesichtert. Chris, welcome at Shanghai Krauts. Diese Woche aber erstes Ligaspiel für ihn: „Wenn man ihn jetzt ins kalte Wasser schmeißt, könnte er sich die Finger verbrennen“. (Gerhard Delling während der WM 2002). Trainerbank wieder in Originalbesetzung. Spielaufstellung durch Andi wie folgt: Chris also im Tor, Patrick, Markus und Jürgen im Defensivbereich. Andy und Heinrich im Sturm, wie erwähnt heute ohne Jacky. „Die Breite an der Spitze ist dichter geworden“. (frei nach: Berti Vogts). Die Restdifferenz von 11 Leuten im Mittelfeld. Positive Neuigkeiten von der Gegnerseite, Stammtorwart verletzt, Ersatz durch „ungelernte Fachkraft“. Da sollte doch die ein oder andere Bude fällig werden, auch ohne Jacky. Wenn ich schon immer übers Wetter meckere: Die äußeren Bedingungen heute frei nach Stephen Hawkings: „exorbitante Windmatrix“, d.h. starker Südwest-Wind von links-oben nach rechts-unten, aggregiert durchs Tiefdruckgebiet, das sich in der Nord-Ost-Tangente im rechten Teil der sibirischen Südhälte zusammengebraut hat. Auf deutsch: heftiger Wind und da sind die Flugbahnen des Balls, selbst der aus Leder, meist unberechenbar. Resultat des Münzwurfes: 1. HZ mit Gegenwind für uns oder anders herum: Rückenwind für den weltweit größen Käse-Exporteur. „Manchmal spreche ich zuviel“. (Lothar Matthäus) - also gleich hinein in die erste Hälfte. Stark beinflußt durch das Niveau des Gegners fanden wir sehr schwer ins Spiel, einige das ganze Spiel über nicht. Dennoch die ersten guten Aktionen von uns. Lattenschuß von Holland braucht hier nicht erwähnt werden, bei normalem Wind wäre das eine Fußannahme des Torwarts gewesen. 14 Minuten waren nötig um klar zu zeigen wer hier das Sagen hat. Schön durchgesetzt von Xu Tao, leider direkt auf Mann (sonst Tor), Ball konnte (natürlich) nur abgeklatscht werden und Tor durch Andi. Super, weiter so. Schöne Akzente auch aus der Verteidigung, Jürgen mit sehenswerten Dribblings, von Heinz kommentiert: „Seit er nicht mehr soaft, hat er die Technik“. Und wenn das Dribbling mal versagte, war „Schei...“ bis auf dem Nebenplatz zu hören. Aber was dann folgte, ist nur durch bereits erwähnte „Windmatrix zu erklären“. 1:1 in der 17 min., 2:1 in der 26. min., 3:1 in der 37 min. Blankes Entsetzen auf der Trainerbank. Eindeutige Errlärung von Werner Hansch (währen der WM 2002): „Man kennt das doch: Der Trainer kann noch so viel warnen, aber im Kopf jedes Spielers sind 10 Prozent weniger vorhanden, und bei elf Mann sind das schon 110 Prozent“. Noch schnell eine gelbe Karte für Ralf, der diese ähnlich kommentierte wie Olaf Thon: „Ich habe ihn nur ganz leicht retuschiert“ – und ab in die Pause. Die Pause war überschattet von der Angst der Wind könnte drehen. „Einzelkritik an der gesamten Mannschaft“. Jetzt müssen wir das Ding drehen sonst ist die Saison gelaufen. Also noch 14,5 Minuten Bangen bis zum Wiederanstoß. Kurz gedribbelt, nicht geschaut (aber egal) und eingenetzt von Xu Tao in der 47 min. – 3:2. Wenige Minuten später (51 min.) nochmal Xu Tao zum 3:3. Gottsei dank, jetzt geht’s wohl los. Danach aber wieder gewohntes Bild, zu pomadig, zu lethargisch, „schwule Pässe“ usw. und ab Mitte der 2. HZ war ...“Die Luft, die nie drin war, ist raus aus dem Spiel“. (Gerhard Delling während der WM 2002). Jetzt waren neue Männer gefragt, die noch was drehen können. Ein Blick des Trainers auf die Bank, auf meine neuen Schuhe und schon war klar, der Sieg hing an mir. Von Heinz begleitet mit „Jetzt koamt Ronaldo“, ab aufs Feld. (Anm. : lt. Label sind meine Schuhe aus echt Leder und „Made in Italy“ – nur schwer überzeugend, wenn schon beim Anziehen die Öse reißt. Aber egal, Haptsache schön weiß die Schuhe.) Wenn Gerri nicht schon vorher geläutet hatte, bei einem Tor mit den Latschen, muß ich damit im Judy’s einlaufen, hätte ich meine beiden Chances sicher reingetan. Es blieb also beim Unentschieden, rein rechnerisch können wir damit wohl nicht an Oranje vorbeiziehen, oder? „Man of the Match“ war Ralf. Eigentlich hatte ich auf mich getippt. Hat mich ganz schön enttäuscht und runtergerissen, beinahe hätte ich den Spielbericht nicht geschrieben aber „ ... solche Sachen soll man nicht unnötig hochsterilisieren“ (Bruno Labbadia). Und noch einer von Lothar Matthäus: „Wir dürfen jetzt nur nicht den Sand in den Kopf stecken“. Hoffentlich sind wir beim nächsten Spiel gegen Japan besser drauf.... Rein konditionell siehts da etwas düster aus. Bleibt nichts weiter übrig als über Kampf ins Spiel zu kommen. Euer „Ronaldo“ Daniel

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